Japan – ein Land mit guten und schlechten Erfindungen

Japan ist schon abgefahren. Man findet hier alles, was Korea mühsam aber nicht optimal kopiert, in Perfektion.

High-Tech-Klo in Japan

Furzgeräuschabsorberknopf

Ob es das zuletzt erwähnte Klo ist, das in Japan neben Waschen und Föhnen auch noch einen Knopf für Spülgeräusche bietet, um die Töne des Outputs auf der Schüssel zu übertönen. Oder die immense Auswahl an Snacks in der noch größeren Vielfalt an 24/7-Supermärkten.

Nudel-Hot-Dog

Hot-Dog-Spaghetti-Bolognese?

Hat Südkorea keine öffentlichen Mülleimer, so bietet Japan zumindest tausende von PET-Flaschen- und Dosenmülleimern. Denn die stehen neben jedem Automaten und die lieben sie hier. Alle 50 Meter steht ein Getränkeautomat rum. Und die ganz abgefahrenen Automaten mit allerlei Absurdem habe ich noch nicht entdeckt – das kommt wohl noch in Tokyo.

Gift-Wasser

ob dieses Mineralwasser in deutschen Automaten reißenden Absatz finden würde…?

Selbst die devote Körperhaltung beim Bedanken erreicht für Südkorea unvorstellbare Tiefen – und das nicht nur bei den Bahnbediensteten, die sich auch hier jedes Mal beim Betreten oder Verlassen vor den Fahrgästen verneigen oder die Namen von Sehenswürdigkeiten wie Wasserfällen draußen vor den Fenstern wie Nummerngirls durch den Waggon tragen.

Nummerngirl im Zug

sehen Sie nun draußen….

Auch die Höhen sind hier unerreicht, leider vorzugsweise bei den Preisen. Alles eine Spur teurer als beim koreanischen Nachbarn. Vor allem beim Übernachten und beim Essen. Gemeinsamkeit ist allerdings, dass man auch hier lustige Überraschungen erlebt. Vor allem bei lokalen Spezialitäten in Fukuoka, wo gerne das Innerste nach Außen gekehrt wird – wie z.B. Schweinefett in Schweinemagen eingerollt und auf Nudeln gebettet oder in Suppe ertränkt. Aber alles, selbst so abgefahrene Sachen, schmecken hier besser als drüben. Auch das Fleisch vom japanischen BBQ ist besser als drüben – aber man schneidet es nicht mit der Schere.

japanische Tankstelle

Zapfsäulen würden nur im Weg stehen…

Sehr cool sind auch japanische Tankstellen, wo das Benzin praktisch in der Luft hängt. So wie manchmal auch Fahrräder, die in kostenpflichtigen Fahrradparkplätzen abgestellt und dann ein Stockwerk höher gelagert werden. Damit man auch beim Radeln vor der Blässe-feindlichen Sonne geschützt ist, haben sie auch eine tolle Lenkerkonstruktion für den Sonnen- bzw. Regenschirm erfunden.

Regenschirmhalter auf Fahrrad

sie lassen keinen im Regen stehen

Erfunden hatten dann leider die Amerikaner etwas, worauf sie nicht stolz sein können – die Atombombe. Sowohl in Nagasaki als auch in Hiroshima – die beide inzwischen moderne beton-betonte Großstädte sind – kann man die Folgen und das Leid der Bevökerung im Museum und in den Gedenkstätten nachverfolgen. Das geht unter die Haut und ist ein extremer Kontrast zu den fröhlichen und freundlichen Japanern draußen auf der Straße. Denn das sind sie hier. Sehr freundlich und das ganze Gegenteil von den Koreanern, die auf der Straße nie lächeln oder grüßen.

Affen im Onsen

einer hört nix, der andere kratzt sich am Sack und der Dritte lässt sich nichts wegschauen

Noch nicht einmal im Onsen – dem traditionellen japanischen Bad, wo man sich nackig in den heißen Quellen tummelt – schauen die Japaner verschämt zur Seite, sondern mustern den westlichen Schnäpper mit gründlicher Genauigkeit. Vielleicht arbeiten sie ja daran, auch die menschliche Anatomie vom Westen abzukupfern.

Ob das Halstuch dieses verwöhnten Hundes tatsächlich von Yves Saint Laurent oder eine billige Kopie ist, weiß ich nicht.

Hund in Kinderwagen

verwöhnter Nobelhund

Aber man sieht hier tatsächlich öfter Hunde in Kinderwagen. Lustig wird’s dann, wenn der Kläffer Angst vor den Hirschen bekommt, die die Comics aus dem Kinderwagen fressen wollen. Die bevölkern nämlich sowohl in Miyajima als auch in Nara die Straßen und Spielplätze wie die Seelöwen auf Galapagos oder die Affen in weiten Teilen Asiens. Recht gewöhnungsbedürftig, wenn man als gewöhnlicher Deutscher nur mit viel Glück im Wald auf eine scheues Reh trifft.

Hirsch mit Comic

sie hat Comics zum Fressen gern

Übrigens habe ich in einer der entwickeltsten Wirtschaft der Welt tatsächlich noch einen seltsamen Widerspruch gefunden. Fast wie in der DDR scheint man nach Vollbeschäftigung zu streben.

Baustellen-Polizist

hey, Du kommst hier nicht rein…

Hier gibt’s für jeden Menschen zumindest einen Posten als Parkhausausfahrts-Regulator oder Baustellen-Polizist. Die stehen den ganzen Tag vor den jeweiligen Gebäuden rum und winken mit einem Laserschwert. Und irgendwer muss auch die ferngesteuerten Modellbau-Hubschrauber über die Reisfelder steuern, was auch immer die dort machen. Kein Wunder, dass es gerade mit der japanischen Wirtschaft abwärts geht…

2 Gedanken zu „Japan – ein Land mit guten und schlechten Erfindungen

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