Kinder, Pater und Kamele

Am vorletzten Tag der Rallye begaben sich fast alle Rallye-Teilnehmer morgens in Königin Ranias Kindermuseum, wo sie einige kleine Kinder mit nagelneuen 6.000 km durch die Lande geschipperten Scout-Schulranzen beglückten. Auch wenn sie anfangs noch nicht so recht etwas damit anzufangen, haben sie dann einfach eine Ranzen-Polonaise gemacht – vielleicht ja sogar durch den gesamten menschlichen Verdauungstrakt, der dort nachgebildet ist. Man kann ihn begehen und lesen, wo man sich gerade befindet, bevor man dann durch ein Loch wieder das Licht der Museumswelt erblickt.

wunschlos glücklich?

ich wünsch mir eine Ranzen-Polonaise…

Wishwall bei Ranias Museum

NahAmRosten wünscht Frieden für den Nahen Osten

Draußen vor dem Gebäude türmten sich dann bald die ganzen Gedenksteine für die Wishwall, die jedes Team mitbrachte. Auch NahAmRosten wünscht Frieden für den Nahen Osten bevor wir uns dann zusammen mit dem Team Freeriders SCA auf den Weg nach Al Salt gemacht haben. Hier wäre unser Martinshorn genauso ignoriert worden wie im gesamten türkischen Stadtverkehr, allerdings aus einem anderen nicht-ignoranten Grund:

 

Wir haben Father Andrew’s The Holy Land of the Deaf besucht und leider konnte uns da niemand hören. In dieser Gehörlosen-Einrichtung mit Internat, Gehörlosenschule und Berufsausbildungszentrum arbeiten tolle Menschen mit Gehörlosen und sogar Taubblinden. Und die Kinder arbeiteten auch schwer. Ursprünglich wollten wir nur einige der gesponserte Werkzeugtaschen für deren Schlosserei und KFZ-Mechaniker-Ausbildung übergeben und ein paar eigene Sachen dort lassen. Am Ende wimmelte es nur so von kleinen „Putzerfischen“, die uns fast alles nicht-Niet-und-Nagelfeste vom Auto auf den großen Spendenberg trugen inklusive Annikas Sonnenbrille, die der kleinen Fünfjährigen viel zu groß war, die damit aber großartig aussah. Diesem Treiben ist nicht einfach beizukommen, wenn man nicht einfach mal einen Schluss-jetzt-Schrei loslassen kann.

der taube Hummelflug

ein Sack voller Flöhe ist nichts dagegen

Am nächsten Tag ging das große Ausschlachten dann weiter. Diesmal Dinge, die wir wieder mit heimnehmen wollten. Funkgeräte, Schlafsäcke und sogar Bernds Blaulichtbalken – das etwas andere Handgepäck… In das konnten wir die Siegertrophäe dann erwartungsgemäß nicht packen. Erstens weil das Kamel viel zu groß wird – es ist noch ein junges Kamel, das einen neuen Besitzer in Jordanien bekommt – und zweitens, weil wir wie ca. 100 andere Teams auch Vierter geworden sind. Es gibt bei der AOR nämlich keine Verlierer.

überbewertetes Siegerkamel

Blech statt Bronze – aber völlig wurscht

Nur die Plätze 1 bis 3 durften noch jeweils eine Bronze-Statue eines Kamels mitnehmen und die Damen des Siegerteams durften dann auf einem ausgewachsenen Ersatz-Kamel mitten durch das festliche Bankett auf der Panorama-Terrasse des 5-Sterne-Hotels reiten. Mann, wäre uns das peinlich gewesen, wenn es unser Kamel gewesen wäre, das mitten zwischen die Tische geköttelt hat…

Kameldinner

Kamel statt Elefant im Porzellanbankett

Da werden wir doch lieber ohne rot zu werden Vierter und haben die Rallye in vollen Zügen und heißen Autos genossen. Und daher folgt hier in Kürze noch eine Galerie mit den schönsten Bildern – sobald die tausenden von Bildern durchgeforstet sind…

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