„Ich kenne den Mann nicht.“ „Kannst Du ihn trotzdem anrufen, um nach unserem versprochenen Bus zu fragen? Hier ist seine Nummer…“ “Ah, nicht nötig, ich habe seine Nummer hier in meinem Handy…“. Solche widersprüchlichen Dialoge sind hier ganz normal. Genauso wie auf dem Bootstrip, wo Du am Tag vorher sagen musst, was Du zu essen haben willst: Wenn Du Fisch sagst, kommt es durchaus vor, dass sie am nächsten Morgen lächelnd erzählen, dass sie in den Boxen gerade das Schwein und das Hühnchen aufs Boot tragen. Wenn Du dann sagst „Aber eigentlich hatten wir doch Fisch bestellt…“ erwidern sie fröhlich „Oh, kein Problem, dann ist da jetzt Fisch drin.“
Improvisation und Erzählkunst zählen eindeutig zu den Stärken ihrer unbekümmerten Art, auf Situationen zu reagieren.
Als Tourist darfst Du Dich dann auch keinesfalls drauf verlassen, dass Du bekommst, was Du wolltest und entsprechend relaxt reagieren,
wenn Du Dich zusammengepfercht in einem Jeepny und dann in einem überfüllten Minibus wieder findest, statt im privat organisierten Minibus. Lächeln und trotzdem genießen. Gehört alles zum Gesamterlebnis, genauso wie die auf dem Trittbrett mitfahrenden Damen mit sehr großer Machete.
Erzählkunst in Fragmenten genießt man auch in angeblich einem der neuen Sieben Weltwundern – dem Underground River in Sabang. Eine riesige Höhle, durch deren ersten Teil Du von einem fröhlich vor sich hin plappernden Boots-Ranger geschippert wirst. Der hat natürlich ein paar Worte jeder Sprache aufgeschnappt und warnt somit mit halblustigen Späßen in deutsch vor „Fledermausscheiße“ oder eher frankophil-britisch, dass sie hier ihren eigenen Eiffel bzw. Eyefill-Tower haben – nämlich das Wasser und die Fledermausscheiße die von der Decke in die Augen tropfen, wenn man nvorsichtigerweise nach oben schaut. Dazu kommen noch ein paar Stalagtiten-Formationen in Form eines Krokodils, eins Adlers oder auch Sharon Stone von hinten. Draußen warten dann Affen darauf, dicken japanischen Touristinnen den sowieso im Nationalpark nicht erlaubten Schokoriegel aus der Hand zu reißen und ihn dann frech grinsend zu verspeisen – während die immer noch hysterisch schreit. Hier wird einem echt was geboten für’s Geld.
Auch in El Nido finden sie für viele Inseln aufgrund ihrer Form einen „lustigen“ Namen wie z. B. Helikopter-Insel. Die ist aber nicht so spannend, dafür ist das blau bzw. grün und türkis des Wassers in den Lagunen, Höhlen und an den weißen Stränden schon atemberaubend.
Und auch im doch recht touristischen Örtchen gibt es einige Besonderheiten. Eigentlich bekommst Du in jedem Laden fast alles. Der Crêpe-Stand verleiht Dir Motorräder und im T-Shirt-Stand mit den Mangos gibt es auch Flugtickets.
Ein Erlebnis ist es auch, die tägliche Polizeiarbeit mal zu erleben. Ich konnte nun doch nicht in Deutschland Anzeige erstatten lassen wegen des Kreditkartenbetrugs (s. Singapur-Eintrag) und musste es höchstpersönlich machen. Also nix wie hin zum philippinischen Polizeiposten in Coron auf Busuanga. Lustig, wie antiquiert man das machen kann. Erst lange warten, dann zur Rezeption, wo ein freundlicher junger Mann viele Fragen stellt, die völlig unwichtig sind. Wie z. B. ob ich verheiratet bin oder wohin ich denn nach Myanmar alles gereist bin (mit der entsprechenden Suche der jeweiligen Stempel, bis er bei meinen 10 Stempeln vom Brunei-Trip aufgegeben hat). Eigentlich wollte ich ihm nur anhand der Stempel zeigen, dass ich zum fraglichen Zeitpunkt des Kartenbetrugs in Myanmar und eben nicht in Bangkok war…
Dann alles auf einen Zettel notiert, das Ganze dann fein säuberlich in ein dickes Buch geschrieben, wo ich es dann unterschreiben musste. Das wurde dann irgendwann in meiner Abwesenheit in eine Schreibstube gegeben und um 14:00 konnte ich dann das offiziell per Computer geschriebene Schreiben (was man natürlich von Anfang an hätte machen können) abholen. Damit sie eine Kopie machen durften, musste ich allerdings vorher noch einen persönlichen Brief an den Polizeichef des Standorts schreiben, in dem ich ihn förmlichst darum bitte, mir eine eben solche zu gewähren. Sehr lustig das Ganze.
Damit Ihr mir glaubt, dass ich tatsächlich auch die paradiesischen Seiten per Boot entdeckt habe, unten noch ein paar Bilder und hier die Links, wo sich Palawan und Busuanga eigentlich versteckten.