Ich hätte nicht gedacht, dass die Transportmittel der jeweiligen Länder zu einem festen Bestandteil des Blogs werden. Aber es ist z. T. einfach zu schön, um es nicht aufzuschreiben.
Da sind zum einen die Jeepnys. Früher aus der Not heraus einfach zur „Stretchlimousine“ umgebaute Ami-Jeeps, in denen man auf zwei sich gegenüberliegenden Bänken sitzt und ganz ordentlich mit Musik beschallt wird. Heute werden sie extra und ausschließlich auf den Philippinen hergestellt. Sie ersetzen in Manila die Stadtbusse und es gibt sie in allen Aufmotzformen und -farben. Und ganz wichtig: mit Platz zum draußen dranhängen oder oben drauf sitzen.
In den verschiedensten Aufmachungen gibt’s auch die Tricycles. Mal als Ferrari aufgemotzt, mal als Familienkutsche, als rollende bunte Disko oder auch als „Smart“-Tricycle – es bleiben einfach Mopeds mit einem Fahrgasthäuschen. Fährt man zu dritt mit Gepäck sitzt der Dritte im Damensitz hinten beim Fahrer drauf und wenn es draußen schüttet, hat man anschließend eine schicke zweifarbige Hose. Ab dem Knie abwärts entsprechend dunkler.
Getankt wird wie so oft in Südost-Asien an einem willkürlichen Stand, an dem es in Deutschland Früchte vor dem Bauernhof gäbe.
Hier steht das Benzin in allen möglichen Farben, aber immer in Flaschen von den beiden großen Cola-Giganten dieser Welt, zur spontanen Entnahme bereit. Denn Tricycles werden aus irgendeinem Grund fast immer betankt, wenn der Gast schon drin sitzt. Das machen sie auch gerne bei den großen Überlandbussen, die schon zwei Stunden vor der Abfahrt mit sinnlos laufendem Motor rumstehen. Da wäre doch eigentlich ein Tankstopp VOR der Abfahrt recht sinnvoll.
Bei der Fahrt im Einheimischen-Bus auf Palawan hätten wir eigentlich ein Restaurant aufmachen können: Das Lager befand sich im Gang, in der Tür transportierte irgendjemand Yukka-Palmen im Topf für das gemütliche Ambiente. Die Gäste, die noch keinen Platz ergattern konnten, fuhren oben auf dem Dach mit, bis im Restaurant was frei wurde. Im Bus gab es von vornherein Hühner, nach dem ersten Stopp auch Seegras und Fisch. Als Beilage wurde Reis in 50kg Säcken gelagert. Oben drauf die Kisten mit den Kuchen. Nur über die Fluchtwege-Situation hätte man sich noch ein paar Gedanken machen können. Erst als der Gang ausgeladen war, konnten die Gäste raus. Glücklicherweise sind die Mägen stabiler als die der Myanmarer, allerdings pennen sie sowieso hier alle sobald der Bus rollt.
Vielleicht können sie auch beruhigt schlafen, da Jesus immer mitfährt. Das gibt einem ein sicheres Gefühl, falls die Genehmigung des Busses nur für das letzte Jahr gilt und die auf dem Schild neben Jesus angepriesenen und anzulegenden Sicherheitsgurte natürlich nicht vorhanden sind.
Fliegen ist auch schön, wenn man denn fliegen kann und nicht auf kleinen Pseudo-Flughäfen wie in Coron auf Busuanga festsitzt. Es kann nämlich auch vorkommen, dass man sich morgens am Flughafen ein Ticket kauft und sie vergessen, Dir zu sagen, dass eigentlich schon seit gestern die Flüge nach Manila ausfallen, da dort alles – mitsamt den Landebahnen – unter Wasser steht. Muss einen ja nicht abhalten, es gibt halt Verzögerungen – was sie einem dann freundlicherweise in der einzigen Durchsage während eines ganzen Arbeitstages (8:00 bis 17:30) doch mal durchgeben. Mal abgesehen von der Ansage, dass man sich jetzt eine Instant-Nudelsuppe holen kann. Hätte nicht gedacht, dass ich mich schon so bald nach der Transsibirischen Eisenbahn wieder auf eine solche Delikatesse freuen würde.
Gerüchteweise wurden dann alle Flüge gecancelt – aber bis zu dem Zeitpunkt meines Verlassens des flughafen-ähnlichen Gebäudes wurde es nicht kommuniziert. Wenigstens die Minibus-Fahrer vor der Tür schienen Bescheid zu wissen, denn so ziemlich alle Vans der Gegend standen bereit, um die Passagiere aller sechs gestrandeter Flüge wieder in die Stadt zurückzubefördern.
Wenn man dann mal in der Luft ist, wird’s sogar unterhaltsam. So ruft die Besatzung von Cebu Pacific plötzlich drei kleine lustige Mitmachspiele aus, bei denen man eine Kleinigkeit gewinnen kann. Drei kleine Cebu-Pacific-Nähsets … natürlich mit Schere, die man ja bekanntlich bei der Security abgeben muss. Äußerst praktisch und weitsichtig also diese Cebu-Leute. Man stelle sich vor, man verliert ausgerechnet beim Einsteigen einen Knopf…
Die Fähren sind – sofern sie nicht tragischerweise von einem Frachter gerammt und versenkt werden – für ihre Größe und ihr Alter erstaunlich sicher. Und im Gegensatz zu Indonesischen Touri-Booten sogar mit ausreichend Rettungswesten ausgestattet.
Sogar für Plätze für ältere Mitbürger ist gesorgt. In der Theorie zumindest, denn in der Praxis liegen die Passagiere auf den beiden durchgehenden langen Sitzbänken an jeder Seite des Bootes Kopf-an-Fuß – wobei sich sogar fast jeder an den Hinweis hält, dass die Rettungswesten nicht als Kopfkissen benutzt werden dürfen.
Bei kleinen Ausflugsbooten auf den Touren kommt es erstaunlicherweise ohne Komplikationen zu erstaunlichen Tankvorgängen – wenn ich den rauchenden Matrosen, den Schlauch in seiner Hand, die abgesägte Wasserflasche als Filter und die nach Diesel riechende Flüssigkeit richtig gedeutet habe. Diese Kombination fand nämlich ihre Anwendung bei laufendem Motor auf See. Und in Europa müssen Flugpassagiere aus dem Flugzeug raus, während die Maschine betankt wird oder müssen ihre Handys ausschalten… Das Leben kann doch so viel einfacher sein.