Es wäre absolut nicht fair, Südkorea ein Kapitel übers Essen zu widmen und der deutlich besseren Küche in Japan dieses zu verwehren. Daher jetzt ein kleiner Blick über den Sushi-Teller-Rand hinaus, zumal ich über Tokyo außer abgefahrenen Leuten und fahrendem Sushi nicht viel erzählen kann. Muss beim nächsten Japan-Urlaub näher erkundet werden, denn ich komme definitiv wieder in dieses Land.
Und das nicht nur wegen der Automaten, aber auch…
Denn Pommes, Cordon Bleu oder Nudeln habe ich noch nicht aus dem Automaten gegessen.
Lediglich quasi-automatisch habe ich warmes Essen gekauft. Denn in manchen Restaurants wählt man erst sein Gericht am Automaten nach Optik, Größe und Preis aus, bezahlt dann und bringt den Zettel zum Koch. Der bereitet das dann mehr oder weniger frisch – je nach Fast-Food-Level kommt Dein Essen auch schon nach 10 Sekunden. Und da waren sie dann wieder die kalten Nudeln…
Nudeln gibt es in allen Varianten – Udon, Ramen, Koto oder wie auch immer sie heißen. Dick, dünn, rund, flach – aber meistens in einer manchmal dünnen, manchmal kräftigen Brühe und je nach Belieben Fleisch, welches aber auch gerne nur Fett oder Magen sein kann.
Die Nudeln im Hot Dog hatten wir ja schon im Kapitel „Kyoto – ich bin dann mal ausgetempelt“, aber hier der Beweis, dass ich sie auch probiert habe.
Was uns auch gleich zum Essen in Covenience-Stores bringt. 7Eleven – was übrigens eine japanische Erfindung und Gründung ist – und seine Konkurrenten bieten eine erstaunliche Auswahl von Chicken-Cordon-Bleu über Wurst am Stiel und sehr ordentliches Sushi bis hin zu nicht sehr appetitlichen Suppen und erstaunlich vielfältig bestückten Bento-Boxen. Wem’s nicht schmeckt, kann das mit allen möglichen Getränken runterspülen. Vorsicht vor den Alkopops mit Shoshu drin, die bringen einen schnell in einen lustigen Zustand. Auch bei der Wahl des Regals muss man aufpassen. Wenn Du denkst, Du greifst eine Dose Eiskaffee, kann es sein, dass Du statt ins Kühlregal ins Heizregal fasst und Dir die Finger an der Dose verbrennst.
Aufpassen musst Du dann auch in den Kneipen – den Izakayas –, wo Du an der Bar Dein Essen bekommst. Hier gibt’s kleine Spießchen mit Hühnerherzen und –magen, Sojabohnen zum Auszutzeln, Schweinemagenröllchen und gelegentlich auch ein Gericht, das Du Dir selber auf dem Camping-Kocher zubereitest. Immer schön mit Stäbchen wenden, bis das Hühnchen gar ist.
Verbrennen kann nichts bei den Sushi-Profis. Selbst wenn sie Dein Kalbssushi mit dem Bunsenbrenner andünsten.
Sushi gibt’s ansonsten auch noch mit Roastbeef, Rogen, rohem Tintenfisch und Zahnaal. Am lustigsten ist es natürlich auf dem Fließband.
Fast so lustig ist es, Fließbandmuster mit dem Mayonaisen-Spender auf Dein Okonomiyaki zu zaubern.
Das ist eine Art Omelett mit Nudeln und Füllung Deiner Wahl. Gerne dazu einen Sake – ob kalt oder warm – oder auch einen Pflaumenwein mit eingelegter und entsprechend alkoholisierter Pflaume drin. Letztendlich läuft’s dann meistens darauf raus, dass Du irgendwann am Ende des Abends noch mal in einem der Automaten-Fast-Food-Läden vom Anfang landest.
Und als Dessert kannst Du Eiscreme auswählen, die Du so nicht kennst. Meist Softeis – aber in den Geschmacksrichtungen Mango-Apfel, Grüntee oder Sojabohnen. Mal was anderes… genauso wie KitKat Wasabi. Das war dann doch auch für mich zuviel, der sowohl KitKat als auch Wasabi liebt.