Unterwegs in Neuseeland – entspannt geht vor

Man könnte ja meinen, dass beim Verhältnis von 4 Millionen Menschen zu 40 Millionen Schafen ständig eine Herde über die Straße läuft, aber außer plattgefahrenen Possums sieht man erstmal wenige Tiere auf der Nordinsel. Viele Kühe, aber bis zu meinen ersten Schafen hat es eine Weile gedauert. Fast so lange wie bis zu meinem ersten Klavier an einer Kreuzung, das ich überhaupt jemals im Straßenverkehr gesehen habe. Einige weitere folgten mit der Bitte „Play Me!“. Warum sie da stehen, weiß ich allerdings noch nicht.

Klaviere auf Neuseeländischen Straßen

Klimperkasten zur freien Verfügung

Ebenso wenig, wie man sein Café am Straßenrand „Hot Pipi Café“ nennen kann, aber es ist wohl vor allem eine andere Sprache, die das normal erscheinen lässt. Normal scheinen auch Mini-Flughäfen zu sein, die lediglich aus einer gräsernen Rollpiste und einer kleinen Hütte bestehen. Aber immerhin alle 50 km zu sehen sind. Sie lieben es klein und detailliert. Hat man einen Flexipass der InterCity- oder NakedBus-Gesellschaft wird man vom freundlichen Fahrer sogar am Hostel abgeholt oder abgesetzt. Muss man allerdings wissen, denn wenn man im Internet bucht, stehen die Hostels nicht – wie man vielleicht vermuten könnte – unter dem Ortsnamen, sondern unter dem Hotelnamen. Verwirrend. Genauso verwirrend ist es, dass man auf den vorderen Sitzen im Bus Gurte hat und die auch anlegen muss, im hinteren Teil dann aber keine mehr. Ob dann bei einer Polizeikontrolle die hinteren auch die 150,-$ Strafe für’s Nichtanschnallen zahlen müssen, weiß ich auch wieder nicht.

Beim Tanken gibt’s hier nicht nur Benzin und sonstige Dinge, die Du auch spät in der Nacht noch in Deutschlands Tanken bekommst. Hier merkt man, dass die Neuseeländer gerne draußen sind. Denn vor der Tür steht die große Truhe mit Ködern und falls die Köder und das Anglerglück gut waren, kann man sich gleich noch das Eis zum Einlagern des frischen Fangs ins Auto laden.

Neuseeländische Tankstelle

Eis und Würmer – tanken was das Anglerherz begehrt

Besonders gerne laufen die Neuseeländer barfuß. In allen Städten sieht man sie. Eine Reise-Bekannte aus Neuseeland meinte sogar, sie hätte im Alter von 12 Jahren zum ersten Mal Schuhe angehabt. Dass das aber durchaus Probleme geben kann, sieht man, wenn man an Bord eines Flugzeuges gehen möchte. So hatte ich in Vanuatu eine ganze Familie gesehen, die sich von irgendwoher noch schnell ein paar Flip-Flops besorgen musste, weil sie sonst nicht an Bord durften.

Kein Problem mit barfüßigen Fahrern darf man haben, wenn man die beliebteste Art zu reisen wählt: Trampen. Wer per Anhalter unterwegs ist, wird in Neuseeland meist recht schnell mitgenommen, lernt eine Menge über Land und Leute und bekommt oft auch noch eine kleine Sightseeing-Tour oder gar eine Übernachtungsmöglichkeit kredenzt. Sehr vielseitig also, was man von den Brücken hier nicht behaupten kann. Sie haben meist noch nicht mal zwei Fahrspuren, sondern einer muss immer warten, bis das entgegenkommende Fahrzeug drüber ist. Ob man mit einer halb-breiten Brücke soviel Geld sparen kann, weiß ich ja nicht…

Eine ziemlich breite Brücke haben die Fähren zwischen der Nord- und der Südinsel. Wahrscheinlich, damit der Käptn die tollen Ausblicke bei der Fahrt durch die Fjorde und Sunde der Südinsel bei Picton genießen kann.

Hafeneinfahrt von Picton

zum Glück kein italienischer Kapitän am Werk – da kann nichts schiefgehen

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