Nachdem wir auch die Dritte im Bunde überzeugt hatten, dass sie doch mehr als nur die Wanderung um Kalaw machen sollte, zogen wir als schottisch-spanisch-deutsches Dreigestirn mit James los in Richtung Inle-See. Durch Reisterrassen, über sehr matschige rote Erde, auf Bahngleisen und immer rechtzeitig vor dem großen Regen im trockenen Übernachtungsplatz.
Das war in der ersten Nacht der Fußboden einer Familie und in der zweiten Nacht der Fußboden einer Herberge, in der man abends eine Menge nette Leute und Millionen von großflügeligen Insekten traf.
Vorher gab’s aber einige Impressionen auf einem wuseligen Markt der besonderen Art – in einem Bahnhof bzw. einem Bahnsteig, denn größer war der Bahnhof nicht.
In einem Dörfchen, das getrost als Epizentrum des Blumenkohlanbaus gezählt werden kann, steigt auf dem Bahnsteig die große Verkaufssause. Alle Blumenkohlköpfe, die herangeschafft werden können, müssen irgendwie in dem Zug gen Süden des Landes verstaut werden. Nach einem nicht zu durchschauenden Muster werden alle Passagiere zu Zwischenhändlern und verkaufen die dann in allen Gängen gestapelten und unter allen Sitzbänken verstauten Blumenkohlmassen am Ende ihrer Reise mit fast 100% Marge ( = 40 Cent Gewinn pro drei Blumenkohlköpfen) an Händler in der Gegend von Yangon.
Unterwegs trifft man dann weiterhin fröhliche einheimische Kinder, Ochsenkarren, Wasserbüffel-Jockeys und gelegentlich auch Schlangen und Skorpione – allerdings von fleißigen Vorwanderern schon dahingerafft. Das nenne ich mal Service am Touristen…