Busan – wieder zurück in der Moderne

 

Kirche in Busan

moderne Kirche – zumindest der Bau

In Busan wirst Du schnell wieder in die moderne Wirklichkeit transportiert. Überall wurden Hochhäuser hochgezogen.Selbst die Kirchen sind z. T. moderne Glas-Hochhaus-Bauten. Die Reihe vor dem Expressbahnhof wartender Taxis zieht sich sehenswert über mehrere Blocks hinweg und Chinatown ist weniger traditionell als man erwarten könnte.

 

 

Zu meiner Überraschung – und ich konnte nicht rausfinden, was dahinter steckt – ist die Chinatown eigentlich Little Rossija. Denn hier konnte ich plötzlich wieder alles lesen. Zumindest war mein kyrillisch aus dem Anfang meiner Reise noch nicht ganz eingerostet. Hier ist wirklich fast alles auf Russisch beschriftet, dunkle und böse dreinblickende Russen kommen Dir entgegen und vor den Cafés sitzen recht korpulente russische Damen, die Dich mit einem freundlichen „Welcome“ begrüßen und hereinlotsen wollen. Durch einen Blick ins Innere kann man allerdings schnell feststellen, dass sich z. B.  hinter dem Namen „Café Sonja“ mehr Sonja als Kaffee verbirgt. In Chinatown scheinen alle Cafés Puffs zu sein.

Chinatown Busan

russische Vormachtstellung in Chinatown

Eine weitere Parallele zu Hamburg, wo der Kiez zumindest teilweise fest in russischer Hand ist.

Fischmarkt in Busan

Muschelschubser auf dem Fischmarkt

Und einen berühmten Fischmarkt haben sie auch, wobei es dort in der Hauptsache richtig Fisch und Meeresfrüchte gibt und kein Obst und sonstiges Gedöns. Wahrscheinlich weil Obst hier in Südkorea so teuer ist (siehe auch Eintrag Koreanische Köstlich- und Seltsamkeiten). Eine andere Parallele ist vielleicht nur durch Zufall der Hafen. Sehr groß und geschäftig, mit Hafenrundfahrten und antiken Booten, die malerisch vor einer durch Zufall wie die Köhlbrandbrücke aussehenden Brücke schippern.

Kopie der Köhlbrandbrücke in Busan

koreanische Köhlbrandbrücke – täuschend echt

Aber sie kupfern hier nicht nur Brücken ab, sondern kopieren ganz dreist auch andere ur-deutsche Produkte wie eine Ikone der 80er – die Adilette. Es gibt sie hier sogar reihenweise im Seven-Eleven. Es geht bergab mit deutschen Werten …

Plagiats-Adilette

Die deutsche Adilette als Opfer des Plagiats

Mein persönlicher Höhepunkt der Modernität in Busan war allerdings etwas anderes – das Klo in meinem Guest House. Man konnte sogar Wasserdruck und –temperatur wählen, mit der einem die Rosette gespült wird. Und beim Fön im Anschluss ebenfalls die Windstärke und die Temperatur. Nur spülen muss man noch selbst…

Luxusklo in Busan

Stuhlgang deluxe

Koreanische Köstlich- und Seltsamkeiten

Von den Philippinen kommend war das Essen in Korea erst einmal mit einer paradiesischen Vielfalt gesegnet. Daher gibt es diesmal – trotz bereits etwas ausführlicherem Vorstellen von Würstchen im Pommesmantel & Co im Eintrag von Seoul – hier noch ein extra Kapitel „Essen wie Buddha in Korea“.

Plattfisch-Sashimi

gerade noch geschwommen – jetzt roh auf den Tisch

Doch auch hier ist nicht alles Gold was glänzt – besonders, wenn man des Koreanischen nicht mächtig ist. Das führt zu vielen kleinen Überraschungen. So kann man durchaus entgegen seinen Erwartungen eine kalte Suppe erwischen, wenn man einfach auf das Gericht des Nachbarn zeigt. Das Gleiche kann aber auch vorkommen, wenn man an der Wandtafel auf englisch lesen kann, dass man sich Spicy Buchweizen-Nudeln bestellt. In beiden Fällen handelte es sich um kalte Nudeln mit Gurken und Rettich mit einem halben hartgekochten Ei drauf und in dieses kalte Nudelwasser kippt man dann noch Senf. Senf könnte auch dieser Delikatessen-Selektion nicht schaden, denn nicht nur die Farbe der Würstchen ist etwas gewöhnungsbedürftig für einen Menschen aus dem Heimatland der Wurst.

Wurst in Korea

hier geht’s um die Wurst

Bei dieser kalten Nudelschüssel kommt natürlich auch das wichtigste Bestandteil eines koreanischen Bestecks zum Einsatz – die Schere: Als ich versuchte, die Nudeln so gut wie möglich in meinen Mund zu manövrieren, kam mitleidig schauend die Dame vom Nachbartisch und zerschnitt mit vier gekonnten Schnipplern meine Portion. Aha, Lektion gelernt… also nicht nur das Fleisch auf dem Barbecue wird mit der Schere zerlegt.

Schere als Messer

zwei Lieblinge der Koreaner: Schweinefleisch und Scheren

Die Vorliebe für Scheren geht so weit, dass ich in einem Hostel gar kein Messer vorfand, um meine Kiwi zu halbieren. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen hatte, dass man auch Rettiche mit Scheren schälen kann und somit wohl eine Schere auch zum Kiwi-Halbieren taugt, nahm ich meinen Löffel.

Vielleicht wissen sie auch nicht, wie man mit Obst in deutschen Augen umzugehen hat. Denn Obst ist enorm teuer. Für eine (!) dieser großen Birnen, die wie Äpfel aussehen, zahlt man zwischen 3,10 und 4,70 Euro. Spottbillig im Vergleich zur Wassermelone im Wert von sage und schreibe 13 Euro.

Pilze scheinen dagegen recht günstig zu sein. Deswegen kommen sie mit auf die heiße Platte.

Korean BBQ

… und dann kommt die Schere

Selbstverständlich muss man auch die nach dem Anbraten zerschneiden. Köstlich wird alles beim koreanischen BBQ durch das Sesamblatt, in das man das Fleisch und die anderen kleinen Sauereien wie Knoblauch, Kimchi, Zwiebeln und sauer eingelegten Rettich packt, alles zusammenwickelt und sich dann in den Mund schiebt. Eigentlich sollten auch noch jede Menge getrocknete Fischlein oder kleine eingelegte Schrimps rein, aber das gehört zwar noch zu den harmloseren Sachen, die ich weglasse.

Shrimps zum Würzen

Shrimps – ein eigenartiges Gewürz

Weggelassen habe ich auch die in der Rubrik Seoul erwähnten Penisse, die Seeigel, die bei lebendigem Leibe gehäuteten und dann noch zappelnden Mini-Aaale oder diesen undefinierbaren in schwabbeligen Blöcken verkauften braunen Glibber.

In den Restaurants zieht man die Schuhe vor der Tür aus und hockt meistens auf dem Boden an niedrigen Tischlein. Servietten findet man in der Regel gar nicht, dafür gibt’s überall gratis Wasser. Auf der Straße sollte man fast alles vom Street-Food mal probieren.

Nudelwurst am Stick

die etwas andere Nudel…

Ob Nudeln im Würstchenteig am Stick, Fleischspieße mit schwer definierbarem Fleisch, durch die Mangel gedrehter Tintenfisch bis hin zu diesen süßen Pfannkuchen mit Sonnenblumenkern-Ahornsirup-Füllung oder zuckerbestreute Krapfen mit Rote-Bohnen-Füllung.

 

Wer’s herzhafter mag, ist beim koreanischen Frühstück recht gut aufgehoben. Suppe mit Ei und Maultaschen, Reis mit Schweinegeschnetzeltem, Tofu in Chilli und natürlich getrocknete Fischlein und Tintenfisch.

koreanisches Frühstück

Suppe, Reis und getrockneter Tintenfisch – kein Katerfrühstück in Korea

Letztere beiden sind übrigens auch typische Snacks, um den Tag bei einem Bierchen – das wahrscheinlich durch den amerikanischen Einfluss auf Südkorea leider extrem dünn ist – ausklingen zu lassen. Für die gemischte Party mit Westlern ist dann wohl diese Snackbox hier.

koreanischer Snack zum Bier

die etwas anderen Erdnuss-Flips

Und wer sich Gedanken über zu viele Kalorien macht: Beim Wandern sind die Koreaner mit ihrer Genauigkeit und Disziplin vorbildlich. Auf den Schildern bei den Wanderwegen sagen sie Dir genau, wie viele Kalorien Du auf den jeweiligen Teilstücken verbrauchst.

Wegweiser mit Kalorienverbrauch

Koreaner folgen der schlanken Linie

Andong und Gyeongju – in der historischen Mitte des koreanischen Nirgendwo

Galerie

Diese Galerie enthält 12 Fotos.

Während ich mich bei Seoul noch über die wenigen Mülleimer gewundert habe, musste ich feststellen, dass es sogar Städte wie Gyeongju gänzlich ohne öffentliche Mülleimer gibt. Und trotzdem sind auch diese Städte wie alle anderen extrem sauber. Was übrigens für … Weiterlesen

Reisen in Südkorea

Dieses Kapitel ist für Südkorea weniger von Rostlauben, außergewöhnlichen Fahrzeugen oder überfüllten Gefährten geprägt, sondern vielmehr von den kleinen Dingen des täglichen Transport-Lebens.

Bus- und Zugfahren in Südkorea ist ungefähr so als wenn man in Deutschland die A7 entlang fährt – die gleiche Qualität der Fahrbahn, ähnliche Raststätten und vergleichbare  Landschaften, die an einem vorbeiziehen. Kleine Abweichungen gibt’s dann aber doch: statt Weizen- und Rapsfeldern gibt’s Reisfelder,

Kiefernknospen-Drink

erfrischender Saunaaufguss auf dem Weg nach Andong (der Ort in der Mitte)

auf den Raststätten gibt’s lustige nach eisgekühltem Sauna-Aufguss schmeckende Kiefernknospen-Erfrischungsgetränke und ständig sieht man mit Alufolie unterlegte Apfelbäume sowie Grabhügel. Es scheint, als gäbe es in Südkorea gar keine Friedhöfe, sondern dass man seine Verstorbenen genau da bettet, wo man sie gerne hätte – z. B. inmitten eines Maisfeldes oder neben dem Kuhstall.

Sowohl in den Bussen als auch den Zügen war ich grundsätzlich der einzige westliche Tourist, was aber keinerlei Vorteile mit sich brachte. Im Gegenteil musste ich mich erst einmal dran gewöhnen, dass vor allem die alten Männer – auch ohne zu essen – die ganze Zeit laut schmatzen und rülpsen. Die Furzerei haben sie zum Glück auf die Straße an der frischen Luft verlagert. Meistens schlafen sie allerdings, was auch am TV-Programm liegen könnte, welches nämlich wirklich das Fernsehprogramm ist. Da das meistens auf einen Dokumentationskanal eingestellt ist oder die Nachrichten zeigt, aber durch Funklöcher das Bild immer wieder einfriert, ist es nicht sonderlich spannend, das Programm auch zu verfolgen.

In Zügen haben sie’s nicht so mit dem Kontrollieren. Eigentlich ein Schwarzfahrer-Paradies, aber dafür sind sie zu diszipliniert. Vielleicht ist es deshalb ein Zeichen des Dankes an die ehrlichen Fahrgäste, dass sich der Schaffner jedes Mal bei Betreten oder Verlassen des Waggons umdreht und sich verneigt. Leider haben sie’s auch bei der Kontrolle des Ticketkaufs im Internet nicht so mit dem Kontrollieren. Hier wird nirgends der Sicherheitscode abgefragt. Gewöhnungsbedürftig, aber immerhin gibt’s die Seite der Bahn sogar auf englisch, was man von der Seite des zentralen Busbahnhofs von Seoul nicht gerade behaupten kann. Sie ist ausschließlich auf koreanisch, was dann für eine Hauptstadt doch etwas seltsam ist.

Bahnhofstreppe in Gyeongju

Vorsicht! Auf dieser Treppe ist mit Stufen zu rechnen…

Lustig ist auch in den U-Bahnhöfen und normalen Bahnhöfen, dass einfahrende Züge mit Fanfaren oder der Mozart’schen Kleinen Nachtmusik angekündigt werden. Passend zu dieser feierlichen Sitte, fahren auch Busfahrer grundsätzlich – bis auf einige grünbehandschuhte Revoluzzer – mit weißen Seidenhandschuhen. Die kommen besonders gut zur Geltung, wenn er einen entgegenkommenden Busfahrer grüßt. Denn das macht er nicht wie in unseren Breitengraden mit einem banalen Kopfnicken, Handheben oder Victoryzeichen, sondern er salutiert ordentlich. Was in Städten mit vielen Stadtbussen dazu führt, dass er die Hand mehr an der Schläfe, als am Schaltknüppel hat.

Autofahrer hegen und pflegen ihr Mobil auch gerne. Man sieht extrem viele Autos mit kleinen blauen Schaumstoffklötzchen an den Türen, damit man beim Aussteigen ja kein anderes Auto beschädigt.

koreanische Türschützer

blaue Verhüterli gegen zu aufdringliche Nachbarn

Und zum Schluss noch eine Überlegung zum Thema Verkehr: Bringt dieser Pizzabote nur was zum Essen oder widmet er sich auch dem Thema Verkehr mit Damen?

Mista Lover Lover

Pizza Speciale???

Seoraksan – ein Sonntag unter Profi-Wanderern

Seoraksan ist einer der bekanntesten Nationalparks Südkoreas und wie es scheint, kommen die Leute nicht nur wie ich in 15 Minuten mit dem Stadtbus aus dem Küstenstädtchen Sokcho hierher, sondern mit den unglaublich vielen Touristenbussen aus dem ganzen Land. Der Bus- und der Autoparkplatz waren zumindest prall gefüllt, als ich wieder gen Hafen fuhr.

Wenn man in Südkorea wandern geht, ist das eine ernstzunehmende und generalstabsmäßig zu planende Aktion – wenn man es richtig machen möchte. Wenn der Südkoreaner auf den Berg geht, hat er…

–          … seelischen Beistand

seelischer Beistand für Wanderer

mit Buddha gut auf den Berg

–          … eine Menge Bekannte dabei

Wanderermassen in Korea

das Wandern ist des Koreaners Lust

–          … und eine Ausrüstung, die ihn auch für den Mt. Everest qualifizieren könnte.

Profi-Wander-Ausrüstung

da freut sich der Outdoor-Laden

Damit behindern sie sich dann leider auf dem Weg nach oben mehr, als dass sie die Wanderstöcke auf den nahezu ausschließlich künstlich angelegten Wegen und Treppen gebrauchen könnten.

Stau beim Wandern

naturnahes Wandern mit Profis

Der Weg – obwohl es auf einen wirklich respektablen Felsen raufgeht – ist so naturnah wie die Brüste von Dolly Buster. Man könnte ihn sogar in Flip-Flops hochlaufen.

Leider mag der Koreaner sein Samsung auch recht gerne und so penetriert ca. jeder zwanzigste Wanderer – was bei diesen Pilgermassen sehr schnell erreicht ist – die herrliche alpine Ruhe mit entweder den Berichten an die Daheimgebliebenen oder noch lieber mit Musik aus den Lautsprechern. Zum Gipfel hin wird es dann noch etwas lauter. Denn oben steht ein Mann, der mit diesen ganzen Smartphones alle glücklichen Gipfelbezwinger vor der koreanischen Fahne ablichtet und mit Kampfgebrüll zu einer martialischen Pose auffordert.

müde Wander-Kriegerinnen

Da hat die Kampfschrei-Animation noch nicht gewirkt – da capo!

Oben auf dem Berg kann man auch eine Medaille kaufen, um zu beweisen und zu ehren, dass man oben war. Komischerweise trinkt aber niemand einen Gipfelschnaps, obwohl es den auf einem Drittel der Strecke in Literflaschen zu kaufen gibt. Sonst gibt es den Soju eigentlich nur in 0,33l Flaschen, aber hier ist man ja auch in größeren Gruppen unterwegs. Glücklicherweise sieht man nirgendwo die Folgen dieses Soju-Konsums wie in Seoul. Auf einem Viertel der Strecke kann man übrigens noch schnell ein wenig Schmuck kaufen. Ob das Geschäft angesichts der oben beschriebenen Profiausrüstungs-Vorliebe allerdings gut läuft, wage ich zu bezweifeln.

Auf jeden Fall war ich froh, nachher wieder am Hafenbecken von Daepohang neben Sokcho zu sitzen und in völliger Stille meinen gefüllten Tintenfisch zu verspeisen.

zum Bersten gestopfter Tintenfisch

Calamar Calzone

Sokcho Hafen Daepohang

himmlische Ruhe am Hafenbecken

Seoul – ganz schön (anders)

Fliegt man – wie ich gerade – aus einem Entwicklungsland, in dessen Hauptstadt die Straßen ständig unter Wasser stehen und die dunklen Gassen stinkend und leer vor sich hin gammeln, nach Seoul, erlebt man einen Kulturschock.

Regenbogen in Seoul

Ein schönes Kleid für den Life Ball in Wien

Einige merkwürdige Sachen gibt es in Seoul aber dann doch auch. Es ist z. B. die einzige über-20-Millionen-Einwohner-Metropole, die ich kenne, die nahezu ohne jeglichen öffentlichen Mülleimer auskommt. Selten habe ich meinen Müll so lange durch eine Stadt getragen, bis ich endlich nach 3 Stunden (!) einen Mülleimer gefunden habe. Und dennoch ist die Stadt extrem sauber. Die Disziplin der Südkoreaner ist schon beeindruckend.

Hier gibt es Screen-Golf wo man den Ball gegen eine Leinwand drischt, Oettinger-Bier im Seven-Eleven, jede Menge Fernseher in der Kathedrale auf denen hoffentlich nicht der spezielle TV-Kanal für eSports läuft, Riesen-Damenschlüpfer, künstliche Reisfelder mitten in der Stadt und Würstchen im Pommesmantel am Stiel.

Damenwäsche XXL

nicht gerade Copacabana-Style

Würstchen mit Pommes am Stiel

Würstchen mit Pommes am Stiel

Beim Essen gibt’s sowieso merkwürdige Dinge: Die Ess-Stäbchen sind aus Metall, was anfangs eine etwas flutschige Umstellung ist. Zu jedem Essen kommt Kimchi, dieser durch Milchsäure vergorene Kohl mit Chillipulver sowie dutzende anderer kleiner Schälchen mit getrockneten Fischlein, fermentiertem Irgendwas und Seetang.

leider etwas unscharf, aber nicht wegen Zensur - draufklicken und es wird groß :)

leider etwas unscharf, aber nicht wegen Zensur – draufklicken und es wird groß 🙂

Man findet in den Aquarien Lebewesen, die aussehen wie lebendige Penisse. Es gibt sie auch als hochrot angelaufene und angeschwollene Variante.

 

 

Beim Korean Barbecue schneidet man das Fleisch, das direkt vor einem auf einer heißen Metallplatte mit Geruchsstaubsauger oben drüber gebraten wird – mit einer handelsüblichen Schere.

Korean BBQ

schnipp-schnapp, fertig ist das Fleisch

Danach kommt es öfter vor, dass einen der Kellner noch mit Febreze besprüht (hiermit einen schönen Gruß an die Düsseldorfer Karnevalsgesellschaft). Und es gibt unzählige Cafés, die leider recht unerschwinglichen Kaffee anbieten – teurer als in Deutschland.

Go in Seoul

Go for Gold(en Agers)

 

Die alten Männer, die sich – scheinbar zu Hunderten – in einer Reihe zusammensetzen und das chinesische Brettspiel Go spielen, trinken dazu alle diese kleinen Yakult-Fläschchen. Die größeren Flaschen, die im Leben der Südkoreaner eine wichtige Rolle spielen, sind mit Soju gefüllt. Das ist ein Schnaps, der sich zwischen 20 und 40 Prozent bewegt und bei jedem Essen und Beisammensein in rauen Mengen getrunken wird. Vor allem nach Feierabend sieht man dann einige Businessleute sich nebeneinander an einer Wand abstützend, wie sie sich die Sache mit dem Soju noch mal durch den Kopf gehen lassen. Streng nach dem Motto: „Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe kotzen“.

Wie sonst eigentlich fast nur in Entwicklungsländern zu sehen, findet man in Seoul auch noch ganze Straßen mit ein und demselben Produkt. Also z. B. eine Bäckereienstraße, eine Stoffstraße oder eine Straße, in der es ausschließlich Kabel und Stecker bzw. Steckdosen zu kaufen gibt. Diese Straße mündet dann praktischerweise in der Lampenstraße. Letztere scheint das Gebiet der Badezimmereinrichtungen feindlich übernehmen zu wollen und drängt von der gegenüberliegenden Straßenseite zwischen die Kloschüsseln und Kacheln. Wenn das mal gut geht…

Arschkriecher

Das Bild macht hier keinen Sinn, aber ich find’s klasse

Das Komischste an der Wachablösung vor dem Palast Deoksugung sind nicht die vielen bunten Uniformen der Wachen oder die Muschel-Trompeter, sondern dass die Stadt Seoul seit 1. Mai 2013 ausländischen Besuchern die Möglichkeit bietet, dort selber mitzumachen. Und ich hatte mich sehr gewundert, was unter all diesen grimmig dreinguckenden Koreanern, die dicke amerikanische Frau und Mann machen…

bunte Wachablösung in Seoul

Mundmuschel statt Ohrmuschel

Sich zurecht zu finden wird einem leicht gemacht. Fast alle Ortsangaben beinhalten den jeweiligen Ausgang der entsprechenden U-Bahnstation. Nur dann lassen sie Dich leider manchmal im Stich. Und dann wird’s kompliziert: Die Nummer, die Du in Deiner Adressangabe hast, ist nämlich keine Hausnummer, sondern irgendeine Nummer eines Komplexes und dann vielleicht noch die Büronummer. Also musst Du die Leute nach dem Gebäude fragen und das ist leider nicht ganz so einfach, denn sogar in Seoul sprechen – für ein Industrieland erschreckend – nur sehr wenige Menschen englisch. Bleibt also nur die Hand-und-Fuß-Kommunikation und einige sinnlos mehr gelaufene Meter, da Dich die Menschen auch bei kompletter Ahnungslosigkeit einfach in irgendeine Richtung schicken. Da sind sie also ganz asiatisch…

Und eine sonderbare Sache durfte ich – nachdem sich Seoul überwiegend regnerisch zeigte – in Aktion sehen. Sonst hätte ich vielleicht nie erraten, für was diese Vorrichtung ist: Ein Regenschirm-Schließfach…

Regenschirm-Schließfach

Regenschirm-Knast